Einstürzende Altbauten

Es ist eine Binse, dass Mauern auch einstürzen können. Wenn sie es tatsächlich tun, ist man besser nicht in der Nähe.  


Wie alt sie war? Schwer zu sagen. Wahrscheinlich wurde die Grenzmauer nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Trümmern der umliegenden Häuser errichtet, mit mehr Sand als Kalk im Mörtel und auch sonst eher nicht nach den heutigen Vorschriften.

An einem Septembertag des Jahres 2021 brach sie zusammen. Wir waren zu diesem Zeitpunkt im Urlaub. Zum Glück, denn bei einer Länge von 7 und einer Höhe von 4 Metern waren das eine Menge Backsteine, die sich in Davids Garten ergossen. Sie rissen den Pavillon um, der unmittelbar dahinter stand, und begruben auch den größeren der beiden Baumfarne unter sich.

Ob sie je wieder errichtet wird? Das liegt in der Verantwortung der beiden betroffenen Häuser. In jedem Fall würde man andere Materialen wählen und auch die vormalige Höhe wäre wohl indiskutabel. Stand Frühjahr 2023 steht dort ein Provisorium aus Holz, sicher nicht so charmant wie die Vorgängerin, aber auch nicht hässlich.


Von der Terrasse zur Veranda

Eine Terrasse zu haben ist super. Aber eine überdachte Terrasse ist noch viel viel besser. 


Erst dadurch wurde sie zu einem Teil der Wohnung. Das Dach hält nicht nur den Regen ab, sondern verschafft uns auch etwas Privatsphäre.

Eigentlich ist ein solches Projekt eine Aufgabe für versierte Handwerker. Das kam allerdings aus Kostengründen nicht infrage. Außerdem war ich durch den gelungenen Bau der Eremitage bereit für neue Herausforderungen.

Es hat funktioniert, sogar problemloser als gedacht. Ich bin mir im Rückblick allerdings sicher, dass ich es heute nicht mehr ohne Profi-Unterstützung angehen würde.

Die Bauarbeiten

Weitere Bilder

Viel Mut zur Farbe

“Blau?!” rief ein Nachbar über die Mauer, als ich gerade am Streichen war. Ja, blau. Warum nicht?


Gut, ich fand mich auch sehr mutig: Taubenblau als Fassadenanstrich und dazu noch in Kombination mit einem etwas aufgehellten Altrosa für die Terrasse. Unerhört! Wo doch jede Abweichung vom allgegenwärtigen Alpinaweiß als frivol gilt.

Aber mir gefällt es immer besser, zumal die Wände jetzt einen markanten Kontrast zum üppigen Grün setzen. Auch zum Terrakotta der Töpfe und Kästen passt es sehr gut.


Neuer Look für den Holunder

Bäume prägen Gärten sehr. Das gilt besonders für große Bäume in kleinen Gärten. Und ja, auch Holunder können ziemlich groß werden.


Sie wachsen in der Regel als Büsche. Aber dieses Exemplar hat einen inzwischen ziemlich dicken Hauptstamm mit einer voluminösen Krone ausgebildet, so dass man ihn nicht gleich als Holunder erkennt.

Als Gartenbesitzer tut man sich schwer, solche Bäume schneiden zu lassen. Der Stamm hat allerdings bereits eine ziemliche Neigung. Ende 2016 reichte die Krone dann bis an die Terrasse und es bestand die Sorge, dass der Baum kippt. Also wurde er von einem Profiunternehmen brutal “auf den Stock gesetzt”. Aber wie man sieht, es hat ihm nicht viel ausgemacht. 2020 hat die Krone schon wieder fast die alte Größe erreicht, der nächste Rückschnitt lässt nicht mehr lange auf sich warten.


]

2018


Als Leute vom Theater kamen und den Garten zur Bühne machten.


    Garten minus Zäune

    Theater und Garten haben etwas gemeinsam: In beiden wird dem geneigten Publikum auf einer Bühne ein Schaustück geboten.

David

Was den Kapitalismus bewegt, Ungeheuerlichkeiten wie diese Terrakotta-Büste des Michelangelo-David hervorzubringen, bleibt ein Rätsel.


Der Theorie zufolge müsste es ja eine hinreichende Menge Menschen geben, die ganz heiss darauf sind, sich solch ein Monstrum zuzulegen. Schwer zu glauben, denn sie ist ziemlich groß, Kitsch-hoch-10 und würde wahrscheinlich jede Behausung, die nicht die Dimensionen eines toskanischen Landhauses hat, sprengen.

Ich glaube daher eher an eine Anomalie der Raumzeit und dass sie nur auf mich gewartet hat, dort auf dem Tisch eines Trödlers auf dem ZAKK-Straßenfest. Denn in meinem Garten wirkt er gut, der tönerne David. Er steht auf der „Eremitage“ und blickt entspannt Richtung Rosengarten, während seine leicht gekräuselten Haare langsam veralgen und vermoosen.

Und weil auch seine Legende metaphorisch so wunderbar zu einem Handtuch-Garten passt, trägt dieser jetzt seinen Namen.


Der Pavillon

Zugegeben, Gartenpavillons haben etwas Trutschiges. Aber zu Davids Garten gehört ein solcher unbedingt dazu.


Update 2023:

Im September 2023 stürzte die Mauer hinter dem Pavillon ein und beschädigte ihn schwer. Der neue, errichtet in diesem Frühjahr, ist mit 340 cm Durchmesser deutlich größer und – weil aus Massiveisen statt Hohlprofilen – hoffentlich auch stabiler.

Von den Glyzinien, die beide eingingen, wurde nur eine ersetzt. Die Clematis ‘Rubens’, die den alten Pavillon dekorativ überwuchert hatte, aber mit ihrem starken Wachstum auch verformte, kam nicht mehr zurück. Stattdessen wurden zwei Clematis der Schnittgruppe 3 neu gepflanzt. Sie werden jährlich im Frühjahr auf 50 cm heruntergeschnitten. Das verhindert das Zuwuchern. Sowohl die Rose ‘Abraham Darby’ als auch der Sternjasmin haben überlebt und konnten am alten Platz bleiben.

Ursprünglicher Beitragstext:

Die rechte hintere Ecke des Gartens, also dort, wo bei der ersten Besichtigung noch ein kleines Holunderwäldchen stand, gehört zu den sonnigsten und wärmsten Stellen im Garten. Die Mauer zum Nachbargrundstück ist hier zwar auch gut 4 m hoch, aber im Sommer schaut die Sonne da locker drüber und andere Hindernisse gibt es nicht.

Ideen, die Fläche zu gestalten, gab es einige. Sie wäre zum Beispiel ausreichend groß für ein Gartenhaus gewesen. Die Sinnhaftigkeit dieser Hütten unweit der eigenen Behausung hatte sich mir aber leider nie wirklich erschlossen. Ein hippes Designprodukt, wie es sie ja durchaus auch gibt, hätte ich mir schon eher vorstellen können. Unter der Bezeichnung ‘Nomad Homes’ findet man echt coole Entwürfe. Aber der Preis machte da schnell einen Strich drunter.

Ein Pavillon hingegen ist deutlich günstiger zu haben . Er bietet zudem einen Freiluftsitzplatz mit Sonnenschutz (wenn zugewachsen) und eine weitere Möglichkeit, schöne Gewächse zu präsentieren. Mir schwebte da vor allem Blauregen (Wisteria sinensis) vor, wie er vor allem in Südfrankreich genutzt wird, um Pergolen und Pavillons zu beranken. Die Suche nach einem passenden Modell gestaltete sich dennoch schwierig, denn die Preis- und Qualitätsunterschiede waren enorm. Als ich dann zufällig im Baumarkt einem schönen, etwas verschnörkelten und dazu noch preiswerten Exemplar aus rostendem Eisen begegnete, war die Sache entschieden. Es handelt sich natürlich nicht um massives Eisen (das ließe sich aufgrund des Gewichts kaum transportieren), sondern um Hohlprofile. Die werden früher oder später durchrosten, aber ich hoffe sehr, dass er noch eine Weile durchhält.

Der Pavillon hat einen Durchmesser von 3 m. Das ist ausreichend für 6 Personen um einen runden Tisch, ein halber Meter mehr würde aber auch nicht schaden. Zunächst wurde ein rundes Fundament aus Pflastersteinen gemauert. Das schafft einerseits Stabilität und sorgt zudem für Abstand zum (feuchten) Boden, der das Metall noch schneller korrodieren lassen würde. Der Aufbau hatte seine Tücken. Alleine hätte ich das nicht geschafft.

Am schönsten war natürlich das Bepflanzen. Wir erinnern uns: Mehr ist mehr! Neben zwei Wisterien (eine hätte locker gereicht, aber wegen der Symetrie rechts und links vom Eingang … ) wurde eine Clematis montana ‘Rubens’, eine weitere Clematis (Clematis viticella ‘Prince Charles’), ein Sternjasmin (Trachelospermum jasminoides) und schließlich die wunderbar nach Pfirsich duftende Rose ‘Abraham Darby’ gesetzt. Ich hätte selbst auch darauf gewettet, dass es zu einem rigorosen Verdrängungswettbewerb kommen würde. Stattdessen, nach mehr als 5 Jahren, sind alle Pflanzen noch da. Der Blauregen teilt sich mit Clematis ‘Rubens’ das Dach – wobei die Clematis deutlich dominanter ist, wer hätte das erwartet? – und die anderen besetzen die diversen Stützen. Der (falsche) Jasmin und die Rose hüllen den ganzen Bereich zur Blütezeit mit ihrem Duft ein.

Die Bauarbeiten zum ersten Pavillon

Weitere Bilder

Die neue Terrasse

Die Terrasse sah aus, als sei sie niemals für diesen Zweck gedacht gewesen: Eine bucklige Fläche aus Zementfliesen, zwischen denen es grünte und blühte.


Der Gang nach draußen gestaltete sich ebenfalls schwierig, denn aus der Küche stieg man (gelegentlich fiel man auch) fast einen halben Meter tief. Andererseits ist sie mit 6 x 2,50 m ganz ordentlich dimensioniert.

Die neue Terrasse aus Douglasienholz wurde fast 30 cm über der Bestehenden errichtet, mit einer Stufe zur Küche und zwei zum Garten. Viel Arbeit, aber auch viel schöner – und nicht zuletzt auch gesünder.

Die Bauarbeiten

Weitere Bilder