Was den Kapitalismus bewegt, Ungeheuerlichkeiten wie diese Terrakotta-Büste des Michelangelo-David hervorzubringen, bleibt ein Rätsel.
Der Theorie zufolge müsste es ja eine hinreichende Menge Menschen geben, die ganz heiss darauf sind, sich solch ein Monstrum zuzulegen. Schwer zu glauben, denn sie ist ziemlich groß, Kitsch-hoch-10 und würde wahrscheinlich jede Behausung, die nicht die Dimensionen eines toskanischen Landhauses hat, sprengen.
Ich glaube daher eher an eine Anomalie der Raumzeit und dass sie nur auf mich gewartet hat, dort auf dem Tisch eines Trödlers auf dem ZAKK-Straßenfest. Denn in meinem Garten wirkt er gut, der tönerne David. Er steht auf der „Eremitage“ und blickt entspannt Richtung Rosengarten, während seine leicht gekräuselten Haare langsam veralgen und vermoosen.
Und weil auch seine Legende metaphorisch so wunderbar zu einem Handtuch-Garten passt, trägt dieser jetzt seinen Namen.