Woher die Pflanze ihren Namen hat, zeigt ein Blick auf die Blätter. Sie ist damit ein prominentes Beispiel für die Signaturenlehre – und für deren wissenschaftliche Fragwürdigkeit.
Kurz gesagt geht es darum, dass die Natur sich selbst durch Zeichen oder Ähnlichkeiten offenbart und auf innere Zusammenhänge hinweist. Bohnen werden so eine heilende Wirkungen bei Nierenleiden zugeschrieben, Walnüssen solche bei Hirnerkrankungen – und dem Lungenkraut eben bei Lungenleiden, weil die gefleckten Blätter der einer menschlichen Lunge ähnlich sehen sollen. Alles – wortwörtlich – blühender Unsinn! Im Fall des Lungenkrauts wurde bislang keine heilende Wirkung nachgewiesen. Aber weil sich nichts so hartnäckig hält wie ein saftiges Stück Aberglaube darf die Pflanze in keinem naturheilkundlichen Werk fehlen.
Im Frühlingsgarten ist die Staude nicht nur ein hübscher Anblick, sondern auch als Nahrungsquelle für Insekten sehr wichtig. Schon früh im März zeigen sich die ersten Blüten und werden dann im Lauf der folgenden Wochen immer zahlreicher. Sie werden vor allem von Hummelköniginnen und Wildbienen besucht. Dabei bevorzugen diese die rosa gefärbten jungen Blüten, die mehr Nektar enthalten als die älteren blauen. Der Farbwechsel kommt dabei durch eine pH-Wert-Verschiebung in den Zellen von sauer nach basisch zustande, auf die der Blütenfarbstoff Anthocyan reagiert.
Deutscher Name: | Echtes Lungenkraut |
Wissenschaftl. Name: | Pulmonaria officinalis L. |
Familie: | Boraginaceae (Raublattgewächse) |