Warum über die Große Brennnessel (Urtica dioica) schreiben? Sie ist nicht hübsch, bei Kontakt schmerzhaft und Brennnesselsuppe mag auch nicht jeder. Stimmt alles, aber sie gehört halt irgendwie dazu.
Wenn man als Kind auf dem Land aufwächst, hat man wahrscheinlich schon früh mit ihrer sehr effektiven Abwehrmethode Bekanntschaft gemacht und beachtet sie seither mit Respekt. Als Student habe ich einige Zeit in Kalifornien verbracht. Dort stießen wir auf einer Exkursion auf ein einsames Exemplar. Wie andere Wildpflanzen auch trat die Brennnessel mit dem Menschen eine Weltreise an und entdeckte exotische Orte für sich. Der Dozent versammelte sofort die ganze Gruppe um die arme Pflanze und klärte sie intensiv über deren Gefährlichkeit auf.
Im Garten ist sie – nicht nur aus diesem Grund – ein problematisches Gewächs. Plätze an Sitz- oder Gehwegen kommen eher nicht infrage. Andererseits ist sie die Futterpflanze von mehreren Schmetterlingsarten, darunter so bekannten wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs, gehört also unbedingt in eines Biologen Garten. Ich habe sie in der rechten hinteren Ecke im Schatten der Mauer platziert, wo sie zusammen mit einigen Farnen üppiges Grün spendet. Jeder Ausbruchsversuch über ihre unterirdischen Rhizome wird aber rigoros vereitelt.
Deutscher Name: | Große Brennnessel |
Wissenschaftl. Name: | Urtica dioica L. |
Familie: | Urticaceae (Brennnesselgewächse) |